Der europäische Braunbrustigel lebt in Gärten, Parks, Wäldern und Wiesen. Er ernährt sich von Insekten, Würmern, Schnecken und kleinen Wirbeltieren. Dadurch trägt er zu einer natürlichen Schädlingsbekämpfung und zur Erhaltung des ökologischen Gleichgewichtes in seinem Lebensraum bei.
Leider sind Igel immer stärker gefährdet. Gründe dafür sind vor allem:
- Der Verlust von Lebensräumen durch Monokulturen, Bebauung und intensive Landwirtschaft.
- Mangelnde Nahrung durch drastischen Rückgang der Artenvielfalt (stark gepflegte, „saubere“ Gärten)
- Gefährliche Gartenpraktiken: Der Einsatz von Pestiziden, Chemikalien, Laubsaugern und das Mähen von Rasen mit Freischneidern kann Igel töten oder ihre Nahrungsquellen vernichten.
Die dämmerungs- und nachtaktiven Tiere verbringen den Tag schlafend in Nestern, die sie an geschützten Plätzen aus Laub und Ästen bauen. Nachts gehen sie auf Nahrungssuche.
Ein tierfreundlicher Garten bietet im Herbst eine wichtige Rückzugsoase für alle heimischen Wildtiere, auch für Igel, die sich ab Ende Oktober auf den Winterschlaf (ca. Mitte November bis Ende April) vorbereiten.
Hier ein paar Tipps, wie Sie Ihren Garten ohne großen Aufwand nachhaltig gestalten können:
- Laub liegenlassen bzw. Laubhaufen anlegen: Anstatt das gesamte Laub wegzuräumen, können Sie Laubhaufen in ruhigen Ecken des Gartens aufschichten. Diese dienen Igeln als idealer Unterschlupf für den Winter. Auch Reisighaufen, alte Baumstämme oder spezielle Igelhäuser bieten Schutz vor Kälte und Raubtieren.
- Natürliche Futterquellen bieten: Lassen Sie Obst, Beeren und Insektenfreundliche Pflanzen (auch den Winter über!) stehen. Auch Totholz ist wichtig, da es Lebensraum für Insekten bietet, die wiederum überlebenswichtiges Futter für Igel sind.
- Wasserstellen bereitstellen: Eine flache Schale mit Wasser kann für Igel und andere Tiere im Garten wichtig sein. Achten Sie darauf, dass sie leicht zugänglich ist und nicht zu tief, um das Ertrinken von Kleintieren zu verhindern.
- Keine giftigen Chemikalien verwenden: Vermeiden Sie Pestizide und chemische Dünger, da diese sowohl die Nahrungskette stören als auch für Igel direkt gefährlich sein können.
- Gefahren vermeiden: Decken Sie Teiche ab und sorgen Sie dafür, dass Igel leicht herauskommen können, wenn sie hineinfallen. Auch tiefe Gruben oder Schächte sollten abgedeckt oder mit einer Ausstiegsmöglichkeit versehen werden.
- Vermeiden Sie den Einsatz von Laubsaugern und Mährobotern (zumindest in der Dämmerung und nachts). Auch das Mähen mit Freischneidern kann Igel töten oder ihre Nahrungsquellen vernichten.
- Niemals Milch füttern! Igel sind laktoseintolerant und können an den Verdauungsproblemen sterben. Auch Getreide, Obst und Gemüse schaden dem Igel mehr, als sie nützen.
Ein igelfreundlicher Garten mit „wilden Ecken“ bietet Schutzräume für viele wilde Kleintiere, fördert die Artenvielfalt und ist nicht nur eine Bereicherung für die Tierwelt, sondern auch ein nachhaltiger Beitrag zu Umwelt- und Naturschutz!