Geld ist Macht


Wer noch nicht das ganze Geld für Weihnachtsgeschenke ausgegeben hat, hat wahrscheinlich etwas Erspartes bei der Bank liegen. Wenn Dir Nachhaltigkeit wichtig ist, könnte es aber sein, dass dein Geld heimlich gegen Dich arbeitet. Die gängigen Banken veröffentlichen nicht, wen oder was sie eigentlich so finanzieren, und das hat Gründe: Die allermeisten Banken finanzieren Rüstungsunternehmen, Massentierhaltung, und menschenrechtsverletzende Arbeitsbedingungen in anderen Ländern.

Manche bieten spezielle Fonds, bei denen bestimmte Finanzierungen ausgeschlossen sind, doch auch hier ist Vorsicht geboten, so ist z.B. im Nachhaltigkeitsfonds der Deka (Wertpapierhaus der Sparkassen) ausgeschlossen, dass Rüstungsindustrie finanziert wird, aber Nestlé ist trotzdem mit dabei – der Inbegriff der Nachhaltigkeit, oder? Die Raiffeisenbanken z.B. investieren primär in regionale Projekte. Das Problem ist, dass regional nicht automatisch nachhaltig ist. Regional sind auch die Amazon-Lagerzentren in Wolfhagen, der Massentierhaltungs-Produzent Plukon in Gudensberg, usw. Wirklich transparent ist da kaum eine Bank. 

Alternativ gibt es noch den Fair Finance Guide (fairfinanceguide.de). Dort findest Du eine Übersicht über verschiedene Banken und wie sie investieren. So gibt es zum Beispiel mehrere Banken in Deutschland, die die Finanzierung von Massentierhaltung und Rüstungsindustrie grundsätzlich ausschließen (z.B. GLS, Triodos, Ethikbank, Umweltbank, u.a.). Warum welche Bank wie eingeordnet wird, ist online transparent und kurz zusammengefasst.

Ja, die „grüneren“ Banken haben in der Regel Kontoführungsgebühren. Aber die anderen finanzieren sich auch über ihre Kunden. Hier gilt die Regel: Wenn etwas nichts kostet, bist Du das Produkt. Im Falle von Banken und Versicherungen bedeutet das: Du erhältst keine unabhängige Beratung, sondern bekommst bei jeder Gelegenheit irgendwelche Verträge aufgeschwatzt, die Du eigentlich nicht brauchst. Oder es steht etwas im Kleingedruckten was Du überlesen sollst. Am Ende geht auch in anderer Hinsicht die Rechnung mit der Kostenersparnis nicht auf. Die schädlichen Investitionen kommen uns am Ende teurer zu stehen. Bereits jetzt kostet Umweltzerstörung viele Menschen ihr Leben.

Der Tipp für diese Woche lautet also: Wer zu Weihnachten etwas Gutes tun will, kann das Konto wechseln.
Die Summen, die dort investiert werden sind weit höher als jede gut gemeinte Spende für Hilfsprojekte.

Autorin: Katharina Knatz