Um dieses Prinzip zu erklären, benötigen wir den (bereits zuvor erwähnten) Blick auf “Abfall” als Ressource.
Um es zu verinnerlichen, hilft uns aber eine Regel aus einem anderen Bereich, der Zero-Waste-Bewegung (dt. Null-Müll-Bewegung):
Die fünf R:
1. Refuse - Verweigern/Ablehnen
2. Reduce - Reduzieren
3. Reuse - Wiederverwenden
4. Recycle - Recyceln
5. Rot – Verrotten
Diese Liste steht in einer klaren Reihenfolge. Bei jeder Sache, die Müll produziert, beginnen wir oben, bei der Verweigerung oder Ablehnung. Nur wenn das nicht geht, gehen wir weiter zu Schritt 2, usw.
1. Verweigern/Ablehnen:
Hier geht es darum, etwas, was nachher im Müll landet, erst garnicht in unser Haus zu lassen (und damit auch an die Produzenten ein Signal zu geben, dass wir es nicht mehr wollen). Zum Beispiel können wir uns ein ‘keine Werbung’-Schild auf den Briefkasten kleben und uns auf die Robinson-Liste setzen lassen, um keine Werbung mehr zu bekommen. Auch bei Gratisgeschenken können wir dankend ablehnen, wenn wir sie nicht benötigen (was, wenn wir mal ehrlich sind, eigentlich nie der Fall ist – oder hast Du zu wenig Kugelschreiber?).
2. Reduzieren
Die Dinge, die schon in unserem Haushalt sind, können wir ja nicht mehr ablehnen. Hier können wir versuchen, auf nachhaltige Weise zu reduzieren. Wir können verkaufen, verschenken, vielleicht auch umnutzen – also eine andere, sinnvollere Verwendung für den ungenutzten Gegenstand zu finden.
3. Wiederverwenden
Dieses Stichwort ist eigentlich klar, jedoch haben wir manchmal im Kopf, wie sich in manch sparsamem Haushalt die wieder und wieder ausgewaschenen Plastiktüten stapeln. Hier sollten wir bedenken, dass wir nur das wiederverwenden, was wir nicht ablehnen oder abgeben konnten! Wenn ich also mit meinen eigenen Gefäßen möglichst unverpackt einkaufe (Läden gibt es in Kassel, aber auch lokale Landwirte geben oft ihre Produkte ohne Verpackung ab, fragen Sie doch einfach mal!), dann muss ich auch nicht stapelweise Plastiktüten aufbewahren. Manche Dinge kann man außerdem zumindest einmal wiederverwenden, statt sie direkt zu entsorgen. Zum Beispiel kann man größere Plastikverpackungen (z.B. von Küchentüchern oder Toilettenpapier) als Müllbeutel verwenden.
4. Recyceln
Hier geht es um unser Lieblingsthema – Mülltrennung! Ja, das machen wir alle vorbildlich, und das ist auch gut so, aber es steht eben erst an vierter Stelle. Nur das, was sich nicht Ablehnen, Reduzieren, oder Wiederverwenden lässt, sollten wir dem Recycling zukommen lassen. Das gilt z.B. für Papier und Kunststoffe, aber auch für Glas, Metalle und Elektronikartikel, Batterien, etc.
5. Verrotten
Im besten Falle sind nun vor allem Dinge übrig geblieben, die einfach verrotten können, am besten in deiner Wurmkiste oder dem Gartenkompost. Falls du dich fragst, wo Kleidung hingehört: Kleidung mit Kunststoffen könnte man ablehnen, abgeben, und natürlich so oft wie möglich wiederverwenden. Reyceln ist leider häufig schwierig, daher ist auf Dauer die Vermeidung der beste Weg. Kleidung aus Naturmaterial wie Baumwolle, oder besser noch Hanf oder Leinen lassen sich lange nutzen, dann nochmal als Lappen verwenden, und schlussendlich kompostieren!