Permakultur 7


Gestaltungsmuster sind vielleicht der bekannteste Aspekt der Permakulturgestaltung. Wenn ich einen Garten gestalte, beginne ich mit den großen Mustern. Wie wir in Prinzip 1 gelernt haben, gehört viel Beobachtung dazu: Die Landschaft, Feuchtigkeit, Schatten, vorhandene Pflanzen und Wohnraum, all das will in einer Planung berücksichtigt werden. Dabei gibt es Aspekte, die bei der Gartengestaltung oft vergessen werden. Zum Beispiel Sonnensektoren. Wenn Du schon länger in deinem Zuhause lebst, weißt du vielleicht, wann die Sonne wo hin scheint, und welche Stellen lange im Schatten liegen. Aber hast du bei der anfänglichen Gestaltung deines Gartens darauf geachtet? Vielleicht lässt sich die Sonne noch viel besser nutzen, wenn du einmal einen kleinen Plan erstellst, und einzeichnest, wie die Sonne zieht und wo Bäume oder Häuser sind, die Schatten werfen.
Außerdem geht es hier natürlich um die bekannten Permakultur-Zonen. Im nachfolgenden werden die einzelnen Zonen mit ihrer Nutzung erklärt. Das Grundprinzip ist, dass diese Zonen tendenziell (nicht immer ganz strikt) von innen nach außen angeordnet werden. Zone 4 ist also weiter weg von den Bereichen, in denen du täglich (mehrfach) bist, als Zone 2.

Zone 0: Diese Zone ist dein Wohnraum (und eventuell weitere genutzte Gebäude). Sie ist leicht in einen Plan einzuzeichnen, da sie durch die Grenzen des Gebäudes definiert wird. Hier hältst du dich über mehrere Stunden am Tag auf, jeden Tag. Entsprechend ist dies die am intensivsten genutzte Zone, die viel im Austausch mit anderen Zonen steht (z.B. wenn du Wasser zum Gießen mit nach draußen nimmst, oder ein paar Tomaten aus dem Garten in deine Küche).

Zone 1: Zone 1 ist der am intensivsten genutzte Teil deines Gartens. Bei der Gestaltung eines Permakulturgartens liegt Zone 1 meistens direkt um das Gebäude herum (oder dessen Eingänge), sowie entlang von häufig gegangenen Wegen. Hier werden die Dinge angepflanzt, die am meisten Pflege benötigen – ist ja logisch, denn hier kommst du ständig vorbei, da fällt die Pflege am leichtesten.

Zone 2: Auch diese Zone wird genutzt, aber weniger intensiv. Während Zone 1 zum Beispiel ein Beet oder Balkonkasten mit Gartenkräutern ist, besteht Zone 2 eher aus ein paar Beerensträuchern, oder Gemüse wie z.B. Kartoffeln. Hier musst du nicht unbedingt täglich hin, damit es den Kulturen gut geht.

Zone 3: Ein Apfelbaum und die Fläche darunter, oder auch ein kleines Feld mit Getreide, stellen Zone 3 dar. Hier hält sich die Pflege der Fläche in Grenzen, du nutzt sie auch eher saisonal. Würdest du die Zone komplett sich selbst überlassen, würde sie sich aber vermutlich noch verändern.

Zone 4: Auf einem großen Gelände ist Zone 4 zum Beispiel ein Nutzwald. Hier wird ab und zu Feuerholz geschlagen, oder auch mal Pilze geerntet, aber sonst nicht viel eingegriffen. In kleinen Gärten gibt es diese Zone häufig nicht, man kann sie aber bewusst anlegen (zumindest für die Pilze, für Feuerholz benötigt man dann doch etwas mehr Platz).

Zone 5: Wildnis. Zone 5 ist der Bereich, den wir als Menschen eigentlich nur zum beobachten und lernen betreten. Um etwas zu nutzen oder zu verändern, haben wir Zonen 0-4, hier ist der Platz, in dem die Ernte, die entsteht, vollständig anderen Lebewesen gehört. Das fällt oft schwer, innerlich sind wir doch meist sammelfreudig. Auch in einem kleinen Garten kann es eine solche Zone geben, in der wir einfach mal die Wiese wachsen lassen, und nur drumherum mähen. Wer sich die Zeit nimmt, wird hier viel lernen und entdecken können, was anderswo im Garten nicht möglich ist.