Permakultur Teil 2


Bei Energie denken wir schnell an Strom, also elektrische Energie, oder Wärme. Das zweite Permakultur-Prinzip bezieht sich aber auf alle Formen von Energie: Biomasse, Stoffströme, Ressourcen, Wärme, Elektrizität, usw.

In den meisten Gärten sind Energieströme ziemlich linear: Die Sonne scheint, die Pflanzen wachsen, und wenn die Sonne untergeht, wird es kühl und dunkel. Wenn es regnet, werden die Pflanzen gegossen, nehmen das auf, was möglich ist, und danach trocknet die Erde wieder aus.

Permakulturgärten funktionieren anders, weil sie versuchen, so viel Energie wie möglich in verschiedenen Formen zu speichern. Zum Beispiel werden große Steine und Wasserspeicher als Wärmespeicher genutzt, die eine starke Abkühlung über Nacht verhindern, und es damit auch ermöglichen, kälteempfindliche Pflanzen hier bei uns anzubauen. Der Boden ist immer bedeckt, damit er nicht austrocknen kann, und auch Biomasse, die einmal Abfall war, kann in einem Kompost verwertet werden. Dieser wird ziemlich heiß (60-70°) und kann so z.B. als unterste Schicht in einem Frühbeet dieses heizen, oder auch durch einen spiralförmig hineingelegten Schlauch als Durchlauferhitzer für den kleinen Gartenpool oder eine Gartendusche dienen.

Dabei gibt es keine Patentlösung, die überall funktioniert. Stattdessen geht es um das Prinzip, jede Form von Energie, die uns zur Verfügung steht, so lange wie möglich zu nutzen, bis sie unseren Garten wieder verlässt.

Gehe einmal durch deinen Garten und beobachte, wo die Energie herkommt, die Du nutzt, und wo sie deinen Garten wieder verlässt. Kannst Du einen Zwischenspeicher einbauen? Probiere es einfach mal aus!

Wenn man nun verschiedene Speicher kombiniert, entstehen ganz besonders interessante Synergien: Hast Du z.B. einen Wasserspeicher in Form eines IBC-Tanks, kannst Du oben winzige Löcher reinbohren, in die Du Schnüre hängst. Obendrauf legst Du eine Stoffschicht. Darauf kommt eine Schicht Erde (evtl. mit einem Rahmen, damit nichts runterrutscht) und schließlich wärmebedürftige Pflanzen (z.B. Erdbeeren). Das Prinzip: Der Tank speichert Wasser, das Wasser speichert Wärme und unterstützt so die Pflanzen. Da auf der Oberfläche des Tanks viel verdunstet, muss es immer Nachschub geben – dieser wird durch die Schnüre nach oben zu den Pflanzen transportiert. Die Pflanzen sind außerdem vor Schnecken geschützt, bequem zu ernten, und schützen den Tank vor UV-Strahlung. Der Tank schützt in der Umgebung liegende Pflanzen vor Frostschäden, da Wasser, wenn es gefriert, Wärme freigibt. Win-win-win-win… Lösung!

 

Wünschst Du Dir, dass ein Teilbereich der Permakultur ausführlicher behandelt wird?
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