Streusalz, dein Freund und Helfer bei Glätte?


Streusalz ist meist einfaches Kochsalz. Das kennt man aus der Küche, also kann es wohl nicht so schädlich sein, oder? Das stimmt leider nicht, denn Streusalz schadet fast allem in unserer Umgebung: Tieren, Pflanzen, und auch verschiedenen Infrastrukturen wie Beton, Ziegel und Fahrzeugen.

Das Problem ist, dass das Salz nicht da bleibt, wo man es hinstreut. Es löst sich auf und versickert im Boden, wo es Bodenlebewesen und Pflanzen (besonders Ahorn, Linden und Kastanien) schädigt, das erkennt man dann an Blättern mit gelbem Rand. Oder es fließt in Gewässer und versalzt diese, spritzt mit Schnee durch vorbeifahrende Autos an Pflanzen, Gebäude, andere Autos, ... Selbst wenn es an Ort und Stelle bleibt, ist es problematisch: Katzen und Hunde bekommen entzündete Pfoten durch das Salz, jedes Jahr warnen die Tierarztpraxen vor dem Betreten gesalzener Flächen.

Deshalb ist in einigen Kommunen Streusalz ganz verboten. Auch in der Gemeindeordnung von Bad Emstal ist festgehalten: “als Streumaterial sind vor allem Sand, Splitt und ähnliches abstumpfendes Material zu verwenden.” Salz darf nur in geringfügigen Mengen und gezielt an vereinzelten Stellen verwendet werden, wie z.B. kleine Stellen mit festgetretenem Schnee auf Treppenstufen.

Mit Sand, Splitt u.ä. ist die Streupflicht übrigens vollständig erfüllt. Wer in diesem Jahr umsteigen möchte, kann die salzfreien Streumittel im Laden an dem Symbol “blauer Engel” erkennen. Diese kann man nach dem Schmelzen des Schnees auch wieder zusammenkehren und zurück in den Eimer füllen – das spart Ressourcen und schont den Geldbeutel.

Wer für die o.g. einzelnen Stellen doch Salz kauft, streut es am besten nicht direkt aus, sondern löst es im Wasser auf (22%ige Lösung) und versprüht es dann. Auf diese Idee kam die Stadt Bad Karlshafen, die sowieso Salzsole zur Verfügung hatte, und es hat sich herausgestellt, dass die versprühte Lösung Schnee und Eis besser auflöst als reines Salz! Probieren Sie es doch mal aus! Auch Gurkenwasser (10% Salz) kann man mit etwas Salz ergänzen und dann verwenden.

Übrigens: Bei Temperaturen unter -10 Grad wirkt Streusalz nicht mehr. Produkte, die damit werben, versprechen entweder zu viel oder enthalten Zusatzstoffe oder andere Salze, die ebenfalls vermieden werden sollten.

Autorin: Katharina Knatz