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Erfolgreiches Gemeinde-Austauschprojekt stärkt europäische Freundschaft


Mit einem Ansatz, der stark auf Eigeninitiative und Gemeinschaft setzte, gelang es, den frühsommerlichen Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen, das sowohl Teilnehmer als auch Gäste tief berührte.

**Gemeinschaft und Zusammenhalt als Erfolgsfaktoren**

Der Verzicht auf förmliche Strukturen und der Fokus auf persönliche Begegnungen förderte ein starkes Gemeinschaftsgefühl. „Wir sind als Emstaler in der Vorbereitung und Durchführung zusammengerückt“, berichtete ein Teilnehmer.

**Positive Resonanz der französischen Gäste**

Die französischen Gäste genossen den persönlichen Ansatz und die herzliche Atmosphäre sichtlich. Besonders wurde die Nähe zwischen den Menschen und der direkte Austausch, auch durch die traditionelle private Unterbringung, gefördert. Trotz kleinerer Herausforderungen, war die Resonanz durchweg positiv.

**Interessante Programmpunkte und emotionale Höhepunkte**

Das abwechslungsreiche Programm, das auf den im Vorjahr geäußerten Wünschen der französischen Freunde basierte, erwies sich als großer Erfolg.

Schwerpunkte waren das gemeinsame Musizieren, das Kennenlernen eines gemeindebezogenen Energiekonzeptes und die Förderung des europäischen Gedankens durch die Auseinandersetzung mit der aktuellen politischen Entwicklung in vielen Ländern Europas und der deutschen Geschichte.

Der Besuch der Orgeln in den Kirchen von Balhorn, Elbenberg und Naumburg wurde dank der fachkundigen Führung von Michael Loskant, der anschaulich die unterschiedlichen Bauweisen der Orgeln erläuterte, ein besonders lehrreicher Programmpunkt. Trotz der Müdigkeit der französischen Musiker nach der langen Anreise hingen sie an seinen Lippen und waren sehr angetan.

Im Rahmen eines Treffens im Klostermuseum Merxhausen setzten sich die Gastgeber und Ihr französischen Gäste intensiv mit rechtsextremen Entwicklungen und den Europawahlen auseinander, was bei den Teilnehmern tiefe Betroffenheit auslöste. Besonders beeindruckend war hier Oberst a.D. Damm, dessen emotionale Worte beim Rundgang durch den Klosterbezirk und in der Kirche direkt aus dem Herzen kamen.

Ein schöner Abschluss des Samstags war das Orgelkonzert von Bernhard Knieling in der Kirche in Sand, eingeleitet von der charmanten jungen Pfarrerin und abgeschlossen mit einem gemeinsamen Umtrunk vor der Kirchentür.

Am Sonntag wurde eine Exkursion zum Bürgerenergiedorf Wettesingen angeboten, an der überraschend viele deutsche und französische Gäste teilnahmen. Trotz sprachlicher Herausforderungen beeindruckte die Führung zur Umstellung des Dorfes auf ökologische Nachhaltigkeit alle Beteiligten sehr. Das Nachmittagskonzert mit den Chören und Klarinettenspielern war ebenfalls ein Höhepunkt: Während die französischen Beiträge eher klassisch und perfekt waren, präsentierte der Emstaler Chor fröhlich-beschwingte und teils nachdenkliche Stücke. Der gemeinsame Abschluss der Chöre war besonders berührend.

Der Emstal-Abend im Dorfgemeinschaftshaus Riede war geprägt von ausgelassener Stimmung, vielen Gesprächen, spontaner Musik und Tanz bis in die Morgenstunden. Das großartige nordhessische Buffet - in Teilen von Bürgermeister Stefan Frankfurth mit zahlreichen Unterstützern höchstpersönlich gekocht - bei dem sogar das Weckewerk als erstes verzehrt wurde, rundete das Programm ab.

**Dank und Ausblick**

Diese Begegnung, die seit vielen Jahren kontinuierlich von Bad Emstal und Les-Ponts-de-Cé wechselseitig getragen wird, war erneut ein kleiner aber bedeutender Impuls gegen Tendenzen zur Resignation bezogen auf das Zusammenwachsen Europas. Kulturelle und sprachliche Vielfalt konnte ganz persönlich über die drei Tage des Besuchs der französischen Gäste von allen Beteiligten positiv erfahren werden.

Der Erfolg dieses Projekts wäre ohne das engagierte Team des Rathauses und die Unterstützung der Gastgeber nicht möglich gewesen. Ein besonderer Dank geht an die vielen Freiwilligen, die spontan mit anpackten. Zum Abschluss betonte ein Teilnehmer: „Diese Begegnung war ein kleiner, aber bedeutender europäischer Impuls gegen die Resignation.“

Denn: „Viele kleine Leute, an vielen kleinen Orten, die viele kleine Schritte tun, können das Gesicht der Welt verändern!“